Den Gesundheits- und Pflegeberufen werden in der aktuellen Corona-Krise viel Solidarität und Anerkennung entgegengebracht – zumindest rhetorisch. Bei den so genannten systemrelevanten Berufen wird dessen mangelnde Bezahlung und fehlende Ausstattung auf einmal breit thematisiert. Der aktuelle Diskurs um die Ausbreitung von COVID 19 und dessen gesundheitspolitische Folgen macht besonders deutlich, wer sich um unsere Gesundheit und Versorgung kümmert und damit das gesellschaftliche und menschliche Leben aufrechterhält. Zu über 80 Prozent arbeiten Frauen in ‚systemrelevanten‘ Berufen. Diese Berufe sind aber gleichzeitig schlecht bezahlt, haben prekäre Arbeitsbedingungen und sind von Überlastungen und Personalmangel gekennzeichnet. Das ist keinesfalls neu. Die Krise der sozialen Reproduktion und ihre sozialen und geschlechtsspezifischen Auswirkungen werden schon lange von feministischen Politikwissenschaftlerinnen, Ökonominnen und Aktivistinnen diskutiert und kritisiert. Nun werden diese feministischen Themen und Anliegen, Corona sei Dank, erstmals öffentlich anerkannt und breit diskutiert.
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Materializing Feminism – Buchvorstellung & Diskussion
Am Samstag, den 12. Januar 2019, stellten Lisa Yashodhara Haller und Anna Stiede ihr neues Buch bei uns im Museum vor. Im Buch argumentieren beide für einen materialistischen Feminismus und eine kritische Auseinandersetzung mit den ökonomischen, gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen und ihren aktuellen Entwicklungen.
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