Input-Veranstaltung der Naturfreundejugend Berlin mit Irene Poczka, von 19 bis 21 Uhr im Garten des ://about blank. Es gelten übliche Abstands- und Hygieneregeln. Bitte bringt einen Mund-Nasenschutz mit.

Der Input schaut zunächst zurück auf die Entstehung moderner Regierungstechniken zur Eindämmung und Prävention von Epidemien im 19. Jahrhundert in Europa. Es soll veranschaulicht werden, wie man bis weit ins 20. Jahrhundert hinein an der Idee eines baldigen „Sieges über die Seuchen“ festhielt, während zugleich die globalen und ökologischen Bedingungen für die Entstehung und Verbreitung neuer Organismen weiter verbessert wurden. Erst nach der sog. „Aids-Krise“ der 1980er Jahre rückte die Bedrohung durch Infektionskrankheiten wieder langsam auf die Tagesordnung reicher nördlicher Länder vor. Spätestens seit der ersten SARS-Pandemie 2003 verfährt der globale Norden vor allem im Modus der Absicherung gegen die Seuchen der „Anderen“. Dies haben nicht zuletzt die Reaktionen auf die Ebola-Epidemie in West-Afrika 2013-15 gezeigt. Trotz des noch recht frischen Infektionsschutzgesetzes und des seit 2005 existierenden nationalen Pandemie-Plans, fällt es hierzulande weiterhin schwer, die aktuelle Pandemie als „unsere“ Pandemie zu verstehen.