Vortrag und Diskussion mit Lisa Yashodhara Haller
Initiative Frauenkampftag Bochum

Das Leben mit Kindern verspricht temporäre Erlösung von den Zumutungen des Kapitalismus. Denn der verlangt schließlich tagtäglich die Verleugnung vieler Bedürfnisse. Der Familie kommt dadurch eine spezifische Funktion zu, denn auf die Familie werden diese unbefriedigten Bedürfnisse häufig projiziert. Man verspricht sich Erholung von dem auf Optimierung getrimmten Alltag. Die Familie soll Raum schaffen für Kuscheligkeit, Paarromantik und intergenerationelles Eisessen. Doch die romantischen Visionen, mit denen Eltern nach wie vor ins Familienleben starten, zerplatzen regelmäßig wie Seifenblasen, die auf den harten Boden der kapitalistischen Realität fallen. Die Arbeitsteilung zwischen Müttern und Vätern ruft Unzufriedenheit hervor. Das stellt immer häufiger Paarbeziehungen in Frage, nicht aber das Wirtschaftssystem, in das diese Arbeitsteilung eingebunden ist. Der Vortrag stellt die widersprüchlichen Anforderungen dar, die innerhalb kapitalistischer Ökonomien an Eltern gerichtet werden. Anhand von Paardiskussionen wird veranschaulicht, welche wirtschaftlichen Überlegungen Eltern im Anschluss an die Familiengründung zu einer geschlechterdifferenzierenden Arbeitsteilung veranlassen. Informationen und Link zu Zoom, hier